Warum jedes Bild einen Text braucht – Korrekte Beschriftung hilft bei der Nutzung
Um es ganz kurz zu machen: Bei mir verlässt kein Bild den Computer unbeschriftet. Und das auch gutem Grunde. Egal ob ich als Pressefotograf, als Fotograf für Events und Veranstaltungen oder für Businessfotografie gebucht bin. Denn nur so macht es Sinn. Nur so kann ich Fotos wiederfinden, nur so kann ich sicherstellen, dass der Zusammenhang der Bilder verstanden wird, und nur so kann ich als Fotograf sicherstellen, dass meine Werke nur für den Zweck verwendet werden, für den sie gemacht wurden.
Dank IPTC Beschriftung bleibt der Text beim Bild
Was viele nicht wissen, man kann die Bildtexte direkt im Bild speichern. Und zwar in den sogenannten Metadaten, einem speziellen Bereich der Datei. Der Standard wurde vom International Press Telecommunications Council erfunden und wird entsprechend der Abkürzung auch kurz IPTC genannt.
Fotojournalisten auf der ganzen Welt beschriften so ihre Fotos
Gerade wenn Fotos an Dritte verteilt werden ist das ganz wichtig, denn nur so kann man Missverständnisse oder auch rechtliche Folgen abwenden.
Beispielsweise werden Pressefotos gerne mit der Pressemitteilung per Email verteilt. Die Bildbeschriftung wird dann direkt in die Email geschrieben. So weit so gut, doch geht dieser Text oft schon auf dem Weg zur Fotoredaktion verloren. Wichtige Hinweise zur Veranstaltung, den abgebildeten Personen, aber auch damit auch Einschränkungen und Urhebernachweise gehen verloren.
Fotoredaktionen und -archive arbeiten mit IPTC Daten
Doch wie kommt der Text ins Bild? Es gibt eine Reihe von Programmen, mit denen man IPTC Bildtexte schreiben und auslesen kann. Der bekannteste Vertreter ist sicherlich Adobe Photoshop, wo man mit der Funktion “Dateifunktionen” Zugriff auf die Datenfelder hat. Irfanview gehört zu den kostenfreien Vertretern (nur für nichtkommerzielle Zwecke), ich persönlich benutze Photomechanic, mit dem man Bilder auch verschicken, verkleinern und ein paar Sachen mehr machen kann. Mit dem Programm kann man in Windeseile große Mengen an Fotos bearbeiten und ausliefern.
Es gibt in der IPTC eine Vielzahl von Feldern, das wichtigste ist mit Sicherheit das der Beschreibung (Photoshop) bzw. Caption (Photomechanic). Hier gehört die Bildbeschreibung rein, also wer, was, wo und wann. Ich schreiben zusätzlich auch noch meinen Urhebernachweis und Zusatzinfos rein, falls nur dieses Feld ausgelesen wird. Bitte keine kompletten Pressemitteilungen einkopieren!
Auf diese Weise beschriften Pressefotografen und Agenturen ihre Bilder, die anschließend in die Welt verschickt werden.
Fotoredaktionen lesen mit ihren Systemen diese Texte aus und fügen den Fotos Zusatzinformationen wie Verschlagwortung und besonderen Hinweise hinzu.
Richtige Beschriftung erhöht die Chancen auf Veröffentlichung
Wer seine Pressefotos auf diese Weise korrekt beschriftet an die Medien ausliefert, erhöht damit die Chance, dass sie in der gewünschten Art und Weise den Weg in die Medien finden.
Man kann außerdem ergänzen, dass die Fotos nur in einem bestimmten Land (räumlich) oder zeitlich beschränkt verwendet werden dürfen.
Und die Beschriftung hat noch andere Vorteile. Die Spotlight-Suche auf Mac Systemen liest die IPTC Daten aus und so kann man auf seiner Festplatte gezielt nach Fotos suchen. Gerade für kleinere Projekte ist das sehr praktisch, wenn man kein Fotoarchivsystem verwendet, bei größeren ist IPTC sowieso unumgänglich, denn sonst weiß das Archiv nicht um was für Fotos es sich handelt.