Lux〈n., Physik; Zeichen: lx〉Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke [lat., »Licht«]
Als Fotograf in Hamburg auf Events und Veranstaltungen zu fotografieren ist immer wieder ein Erlebnis. Denn in der Hansestadt treffen nordische Zurückhaltung und das hektische Treiben des Hafens aufeinander und bilden ein Umfeld in dem besondere Fotos von Veranstaltungen und Events entstehen. Angefangen habe ich als Fotograf als freier Mitarbeiter bei einer regionalen Tageszeitung. Dort habe ich auch geschrieben, meinen Schwerpunkt aber früh auf Fotografie gelegt. Es folgte ein Fotovolontariat, der Ausbildung zum Pressefotografen oder Fotojournalist bei der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg, die mit ihren Pressefotos alle Tageszeitungen und Magazine versorgt. Und zwar von allen Möglichen Nachrichtenthemen, ob Pressekonferenz von Politik oder Unternehmen, Großveranstaltungen, Sportevents oder Wetterfeatures.
Nach meiner Zeit bei der Agentur habe ich mehrere Jahre für Zeitungen wie Bild und People-Agenturen gearbeitet und teilweise fünf Abende in der Woche auf Roten Teppichen, Filmpremieren, Promipartys fotografiert und meine Bilder sofort verschickt, denn die Events sollen ja noch in der aktuellen Ausgabe erscheinen. Zeitdruck war mein steter Begleiter und erst mit der Zeit habe ich mir die nötige Gelassenheit angewöhnt. Denn wenn man sich selbst zu sehr unter Druck setzt, dann geht es auch nicht besser, gegen einen streikenden Laptop oder ein lahmes Mobilfunknetz ist sowieso niemand gefeit. Bambi, Movie meets Media, Bayerischer Filmpreis oder die Eröffnung des neuen Prada Stores – wo die Promis waren, da war auch ich.
Als die Effenbergs sich (mal wieder) im Streit trennten hatte ich als einziger die Geschichte, als Shermine Sharivar und Thomas Kretschmann, das erste mal zusammen bei einem Event auftauchten war mein Bild eine ganze Seite in der Bunten.
Ich fotografier Events wirklich leidenschaftlich gern, bin aber auch in anderen Genre zuhause. Fotojournalistisch arbeite ich nicht mehr so viel tagesaktuell, sondern bin als Fotograf für Magazine wie dem Focus oder der Bild am Sonntag für Porträt und Reportage unterwegs. Was mit dabei am meisten begeistert ist das ich ständig neue Menschen kennenlerne. Die Kamera ist für mich der Schlüssel, der mir als Fotograf Türen zum Leben von Persönlichkeiten öffnet. Ob in Hamburg oder dem Rest der Welt.
Was mir bei meiner Arbeit auf den Events immer wichtig war, dass ich mich bei meiner journalistischen Arbeit nie von den Protagonisten abhängig gemacht habe. Viele Kollegen denken ja nach einer Zeit, sie gehören zu dieser Gesellschaft. Doch eigentlich werden sie nur beachtet, weil sie eben von dieser Zeitung kommen oder für das Magazin arbeiten. Sie werden hofiert und bevorzugt, weil hintern Ihnen ein Medium steht, das über entsprechende Reichweite PR-Botschaften verbreitet.
Hinter diese Mechanismen zu blicken hat mich in meiner Arbeit als Fotograf in Hamburg geprägt. Bei meiner Zeit bei Bild habe ich gelernt Geschichten sehr schnell zu erkennen und zielgenau in Bildern umzusetzen.
Das sind heute meine Stärken, wenn ich Events heute für Unternehmen und Kommunikationsagenturen fotografiere. Die Stimmung der Veranstaltung in Fotos umzusetzen, damit über die Veranstaltung gesprochen wird. Keine bloße Dokumention, erst recht kein Einfangen von Momenten. Sondern aktive Kommunikation und Vermittlung des Ziels der Veranstaltung. Das kann die Pressekonferenz mit dem Launch des neuen Produkts, die Vorstellung der Unternehmenszahlen oder die Veranstaltung zur Mitarbeitermotivation.
Durch meine Arbeit als Pressefotograf weiß ich genau, welche Motive am nächsten Tag ihren Weg in die Zeitung schaffen werden, ich weiß wie hoch der Zeitdruck ist, damit auch Onlinemedien die Bilder verwenden und mit welchen Motiven man auch später auf der Firmenwebsite Eindrücke vermitteln kann.
Meine Zeit bei der Tagespresse hat meine Arbeit als Fotograf maßgeblich geprägt. Auf den Punkt fotografieren, Fotos zielsicher auswählen, bearbeite und verschicken. Lange Zeit um sich anzupassen hat man bei Veranstaltungen und Events sowieso nicht. Bei einer Bühnenshow ändert sich beispielsweise ständig das Licht, bei Pressekonferenzen sind die Gestik des Vorstandsvorsitzenden selten vorhersehbar. Und mancher Moment ist auch unwiederbringlich verloren, wenn man nicht schnell genug ist.
Es gehört eine Portion Instinkt und Erfahrungen dazu um den Verlauf einer Veranstaltung vorhersagen zu können. Nur so kann man bei Events zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, damit kein Fotos verloren ist.
Ich fotografiere Events und Veranstaltungen heute rein digital. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen wie Fotografen früher auf Film gearbeitet haben. Nicht nur die Unsicherheit, ob die Fotos auch so geworden sind, wie man es sich vorgestellt hat, sondern auch die technischen Möglichkeiten sind mit dem Einzug der Digitaltechnik beträchtlich gestiegen. Als Fotograf kann man heute Fotos machen, die früher einfach undenkbar gewesen wären. Die Filme waren in ihrer Empfindlichkeit einfach nicht gut genug, um auch bei wenig Licht qualitativ hochwertige Fotos bei Veranstaltungen zu machen. Mit Festbrennweiten bin ich als Fotograf heute in der Lage Events ohne störendes Blitzlicht zu fotografieren und damit die Stimmung auf der Veranstaltung zu erhalten. Mit der Unschärfe der hochlichtstarken Objektive lassen sich außerdem ästhetische Fotos machen, die den Fokus auf die wichtigen Bildelemente legen.